Seit Urzeiten freuen sich Menschen, wenn sie etwas finden. Das fängt bei leckeren Beeren an, geht über gute Einfälle bis zu dem Zweieurostück in der Sofaritze. Besonders die Piraten der alten Zeit haben, so überliefern es zumindest die Geschichten, immer wieder nach Schätzen gesucht, die Geld, Ruhm oder auch das endlose Leben versprachen. Dieser Trieb zieht sich bis in unsere Zeit, allerdings wurden diejenigen, die große Holzkisten vergruben weniger und die, die sie wieder ausbuddelten mehr.

Unendlicher Reichtum wartet auf denjenigen, der Kreuz auf der Karte findet!

Irgenwann gab es einfach keine Schätze mehr zu suchen. Ein Wanderführer aus England hatte Mitte des neunzehnten Jahrhunderts die Idee, eine Glasflasche mit seiner Visitenkarte zu verstecken und andere dazu aufzufordern, das Teil zu suchen und auch ihre Visitenkarte zu hinterlegen. Mit der Zeit gab es Nachahmer und Weiterentwicklungen. So wurde irgendwann aus der Flasche eine Blechdose und die Visitenkarte durch ein Büchlein ersetzt, in dem man sich als Finder der Letterbox verewigt hat.
Irgendwann erhielt auch hier die Technik Einzug: Man begann die Orte der Döschen mit Koordinaten zu versehen und diese in einer Datenbank zu speichern. Das GeoCaching ist entstanden!

Was ist ein GeoCache?

Der findige Verstecker hat irgendwann feststellen müssen, dass es an manchen Orten eine ziemlich große Herausforderung sein kann, eine Blechkiste vor den Augen Uneingeweihter zu verstecken. Da ist es nur naheliegend, auf Alternativen zurückzugreifen, die auch mal mitten im Großstadtjungel unentdeckt bleiben können. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt, ein paar Favoriten haben die Geocacher aber dennoch um ihre Schätze mit der Umgebung verschmelzen zu lassen.

Den kleinsten Vertreter bezeichnet man als „Nano“ und der Name kommt nicht von Ungefähr! In der Stadt findet man häufig kleine Kapseln, welche durch die magische Kraft des Magnetismus an Geländern oder anderen eisernen Gegenständen befestigt sind. Die Fieslinge unter den „Cachelegern“ tarnen ihre Nanos gerne als Schraubenkopf, ausgespuckten Kaugummi oder Insekten! 🤢

Ein Nanocache

Das größte Gegenstück (so einen hab ich selbst aber noch nie gefunden) kann dann schon mal ein zwanzig Liter fassendes Fass sein. Dieses wird dann als „Large“ bezeichnet.

Dazwischen sind die häufigsten Größen „Micro“ und „Small“. Bei ersterem handelt es sich meist um Filmdöschen oder PET-Flaschen-Rohlinge.

„PETling“ als Kategorie Micro (Ignoriere das PVC-Rohr im Hintergrund 🦦)

Die „Small“s sind häufig Tupperdosen oder ähnlich große Behälter.

Geocache der Kategorie „Normal“

Behälter mit mehr Platz im Inneren beherbergen meist auch irgendwelche Gegenstände, die getauscht werden können (Wichtig: Immer mindestens gleichwertig tauschen!) und manche haben eine ID, mit der man Online den zurückgelegten Weg tracken kann. Das habe ich jedoch noch nie ausprobiert und kann deshalb auch nichts dazu sagen.

Neben der Größe des Containers ist auch noch die Art und Weiße, wie der Cache gesucht wird ein interessantes Unterscheidungsmerkmal. Es gibt Caches, bei denen werden die Koordinaten angegeben, man fährt/läuft/robbt/schwimmt hin, unterschreibt im Logbuch und fährt/läuft/robbt/schwimmt wieder weg. Das bezeichnet man dann als einen „Traditional“, da er eben ganz traditionell gefunden werden kann.

Wer es anspruchsvoller möchte nimmt sich einen „Mutlicache“ zu Herzen. Hierbei führen die Koordinaten nur an die erste „Station“ einer kleinen Route und im Beschreibungstext findet sich zumeist ein Rätsel. Der Beschreibungstext lotst einen nun zu diversen Stellen, an denen meist Hinweise versteckt sind, die später benötigt werden um die Koordinaten des Cachebehälters berechnen zu können. In diesem Zusammenhang nennt man den Ort dann „Final“.

Dieser Cache war ziemlich Cool. Es war eine Mischung aus „Traditional“ und „Multi“. In den einzelnen Caches konnte man sich loggen und die Zahlen des „Bonus“ waren Teil einer Rechung für die Koordinaten des Finals.
Hier sieht man einen „Multi auf einer Karte. Das Orangene oben in der Mitte ist der Ausgangspunkt. Die Puzzleteile wurden von uns gelöst, während wir diesen Cache suchten.

Die ganz Harten schnappen sich die „Mystery“-Caches. Dabei zeigen die Koordinaten irgenwo hin, jedoch nicht auf den Ort des Verstecks. Dieser muss erst in einem Rätsel, das sich in der Beschreibung findet, herausgefunden werden. Dabei ist man voll und ganz der (Un-)Gnade desjenigen ausgesetzt, der diesen Cache versteckt hat. Das Einfachste bisher war, mithilfe der Formel P = U * I eine Leistung zu berechnen, wobei sich die Werte für U und I in einem Fließtext befanden. Ein anderer Cache nutzte die esotherische Programmiersprache Ook!, welche man zuerst interpretieren musste um anschließend auf die Koordinaten zu kommen. Selbstredend war nirgends etwas von einer Programmiersprache erwähnt 🙈

Hand aufs Herz! Wer hätte gewusst was zu tun ist?

Die Liste lässt sich fast beliebig fortsetzen, ich kenne mich jedoch mit den „Event-„, „Challenge-„, „Wherigo-„, „EarthDay-Caches“ und wie sie noch alle heißen nicht so gut aus. Mit „Tradis“, „Multis“ und „Mysteries“ hat man aber auch schon genug zu tun 😃

Ist schon geil, was es so gibt, oder? In einem anderen Beitrag nehmen Staller und ich dich mal mit, wenn wir einen GeoCache suchen (und hoffentlich auch finden).

Kategorien: Allgemein

1 Kommentar

Wie wir Schätze finden – neues von gestern · 31. Mai 2020 um 17:28

[…] einem anderem Beitrag haben wir schon mal ein bisschen erklärt, wie das mit dem GeoCaching funktioniert. Diesmal wollen […]

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