Es war ein Wochenende im August. Sommerferien. Corona. Reisewarnungen in etwa 100 Ländern, viele davon in Europa. Damit fällt der große Urlaub dieses Jahr wohl aus. Was also machen, um die Quarawampe und den damit einhergehenden Trott nicht allzu sehr zu pflegen? Irgendwas in der Gegend, am besten an der frischen Luft. Eine Wanderung, ein Spaziergang, Baden im See (im Schwimmbad darf man das ja nicht mehr so einfach) oder Geocachen, sind so die einfachen Möglichkeiten. So kann man durchaus auch mal den ein oder anderen Tag verbringen, aber am Ende ist es auch immer das gleiche.
Nun haben wir jedoch das Glück, dass es in der Nähe das Altmühltal gibt. Vor etwa zweihundermillionen Jahren war hier das Jurameer, bzw. eine Insellandschaft und Lagune. Dort sind viele Lebewesen der damaligen Zeit gestorben und wurden als Fossilien konserviert. Mittlerweile werden diese Tiere wieder an das Tageslicht befördert, sei es durch kommerzielle Steinbrüche oder Hobbyfossiliensucher. Das dies etwas ganz besonderes ist, dachten sich auch die Betreiber vom Dinosauriermuseum Altmühltal.
Staller und ich wollten schon vor längerem mal dort hin und so nutzten wir die Gunst der Lockdownstunde und haben einen Ausflug dorthin unternommen.
Nachdem wir unseren Wagen auf dem sehr großen (und bereits relativ vollem) Parkplatz abgestellt haben, sind wir zum Eingang. Dort haben wir uns unsere Tickets (19.50€ p.P.) besorgt und sind noch mal für kleine Dinos gegangen. Beim Verlassen des Kassenhäuschens/Shop haben wir direkt das hämmern der Jungpaläontologen vernommen, die am anderen Ende des weitläufigen Areals nach Fossilien geschürft haben. Den Spaß wollten wir uns für später aufheben und sind erst mal, vorbei an Kaffee und Spielplatz, zum Start des Dinorundgangs gestiefelt. Dort konnten wir uns einen kleinen Eindruck davon verschaffen, wie alt die Erde schon ist und in welchen Zeitabschnitten sich die auf dem Pfad durchlaufenen Perioden einordnen lassen.
Als wir so einigermaßen wussten, wie das Zeitgeschichtlich alles einzordnen ist, haben wir unseren Rundgang gestartet. Zu Beginn war es eher unscheinbar und es gab nur wenige spektakuläre Lebensformen. Ist ja auch irgendwie klar, da die Dinos sich ja evolutioniert haben und nicht von heute auf morgen entstanden. Zum Glück ist der Weg nicht proportional zur Erdzeit und so hat man relativ schnell die ersten Raubechsen bestaunen können.
Die Modelle waren alle sehr detailiert gestaltet und viele von ihnen sogar so nah am Weg, oder sogar mitten drin, dass man sie (entgegen der Corona-warnschilder) auch anfassen konnte. So mancher kleiner Parkbesucher nutzte auch die Möglichkeit und hat den ein oder anderen Dino geritten. Zudem waren überall Tafeln und Schilder aufgestellt, die gut zusammengefasst, viele Informationen zu den einzelnen Exemplaren oder der Geschichte boten.
Der Rundgang dauerte etwa anderhalb bis zwei Stunden und kurz vor dem Ende, etwa zeitgleich mit dem Einschlag des Meteoriten in Chicxulub war auch der wohl bekannteste aller Dinosaurier zu bestaunen: Tyrannosaurus Rex. Laut der Tafel vermutet man übrigens, dass die Ärmchen so kurz sind, da der Kopf so gigantisch ist und der Dino ein Ungleichgewicht bekommen würde, wenn die Greiferchen nicht so winzig wären.
Wieder in der Neuzeit angekommen haben wir uns noch mal kurz das Steineklopfen angesehen. Mit unserer Anwesenheit hätten wir allerdings den Altersdurchschnitt mindestens verdoppelt und so entschieden wir das lieber den kleinen Profis zu überlassen und uns das Museum reinzuziehen.
Die Aufmachung dort war eine einhundert Grad Wende im Vergleich zum Rundgang. Es waren sehr viele Fossilien ausgestellt, die allesamt hinter Glas waren. Die Texte beschrieben sehr gut, was man an den Fischen, Seesternen und Schildkröten alles erkennen konnte, waren allerdings wesentlich trockener formuliert als ihre Gegenspieler bei den Dinos. Es war zimlich klar, das die Zielgruppe eine andere ist
Dann war da jedoch noch ein Durchgang an dem geschrieben stand: „Komm doch, wenn du dich traust“! Sowas lassen wir uns doch nicht zweimal sagen und sich hindurchgetreten. Auf der anderen Seite war ein großer Raum, in dem sich fast nichts befand… fast…
Das ist das echte Skelet eines T.Rex. Das besondere an ihm ist, dass es sich um einen Teenager handelt, der noch nicht ganz ausgewachsen ist. Da die Tyrannosauren eigentlich keine Feinde hatten, sind die meisten an altersschwäche gestorben. Da ist es schon etwas besonderes ein „junges“ Exemplar zu finden.
Ich fande den Besuch im Dinopark unglaublich kurzweilig und kann es mit gutem Gewissen jedem Empfehlen, der ein paar Stunden Zeit hat und sich für Triceratops, Brachiosaurus und Co. faszinieren kann. Allerdings soll nicht unerwähnt bleiben, dass ein Feriensamstag nicht der beste Tag ist, wenn man von den Kindern der schnell genervt ist
1 Kommentar
John Hammond · 11. November 2020 um 19:00
Ich habe ein exklusives Video von euch gefunden, wie ihr in diesem Park wart: https://www.youtube.com/watch?v=ZDTCNyA2w1Y