In einem anderem Beitrag haben wir schon mal ein bisschen erklärt, wie das mit dem GeoCaching funktioniert. Diesmal wollen wir beide dich mal mitnehmen, wenn wir auf die Suche gehen!
Es ist ein lauer Nachmittag im späten Mai. Corona hat Deutschland, Bayern und Nürnberg fest im Griff und die Möglichkeiten des Zeitvertreibs sind ziemlich übersichtlich. Da bietet es sich doch an, ein wenig Frischluft zu schnuppern und dabei den ein oder anderen Logbucheintrag zu machen. Also schmeißen wir c:geo an und suchen uns ein Ziel heraus, das angenehm mit dem Fahrrad erreichbar ist, aber nicht so weit weg, dass wir das Abendessen nach hinten verschieben müssten. (Damit du die Erfahrung nachempfinden kannst, werden wir das Rezept für unser Abendessen ebenfalls in einem zukünftigen Post zur Verfügung stellen.)
Einen „Stadtbus“-Cache hatten wir schon mal. Bei dieser „Reihe“ (Obachd, es ist kein Multi) hat der Verstecker an verschiedensten Bushaltestellen seine Döschen hinterlassen. Dieses Wissen macht es schon mal relativ einfach den Ort zu finden, auch ohne ständig auf das Handy glotzen zu müssen: „Eine Bushaltestelle halt!“
Ohne viel Zeit zu verlieren, „Pippi, Kippchen, Go“, haben wir uns auf unsere Drahtesel geschwungen und sind zur Haltestelle geradelt.
Vor Ort haben wir dann fanatisch, wie zwei blutige Anfänger, alle Seiten der BuHa abgesucht. All unsere Bemühungen der letzten vier Minuten waren umsonst und wir haben, auf Teufel komm raus, nichts finden können, das „cachig“ anmutete. Also haben wir erneut einen Blick in die Beschreibung geworfen. Mir stockte kurz der Atem, als ich den Schwierigkeitsgrad erblickte: 4 von 5! Wie schwer eine solche Viererwertung ist, soll dieses Zitat erahnen lassen:
Schwierig. Eine echte Herausforderung für erfahrene Geocacher. Eventuell sind spezielle Fähigkeiten oder Kenntnisse und/oder sorgfältige Vorbereitung erforderlich, um den Cache zu finden. Es könnte mehrere Tage oder Anläufe kosten, den Schatz zu heben.
Auszug der Schwierigkeitsbewertungen von Dragon–Cacher
Der Hinweistext des Caches lautete: „AC/DC. Metall wird von ihm angezogen“. Neben dem Wartehäuschen war ein Stromkasten.
Nach dem Lesen dieses Tipps haben wir dort weitergesucht. Wir hatten einmal einen Cache, der ebenfalls an einem Elektroinstallationsverteiler befestigt war. Dieser befand sich hinter einem „Achtung Hochspannungs“ Schildchen, das nur mithilfe eines Magneten an dem Kasten befestigt war. Die akribische Inspektion aller Aufkleber trug leider auch keine Früchte. Bei einem flüchtigem Blick in die nähere Umgebung, weniger der Cachesuche geschuldet, sondern mehr der Verzweiflung, erweckte eine interessante Installation meine Aufmerksamkeit.
Bei dem Anblick des PVC-Rohrs fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Das ist so abgefuckt, da muss der Cache sein und jetzt weiß ich auch, wieso die Wertung so hoch ist! „Wie kommt man da jetzt an das Döschen ran, das sich etwa einen Meter tief in der Plastikröhre befindet?“ Auf diese Frage gibt es zwei Anworten:
Die eine ist die Ehrliche und Richtige, die uns nicht in Verruf bringt. Dafür benötigt man eine Schnur mit einem Magneten dran. Diesen hätte man dann einfach im Inneren des offensichtlichen Versteckes hinabgelassen und gehofft, dass am Ende ein Döschen angebissen hat, wenn man die Angel wieder einholt.
Die andere Antwort ist rohe Gewalt! Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass dieses Verhalten durch nichts zu entschuldigen ist. Manchmal erfordern besondere Umstände allerdings besondere Maßnahmen. An sich war das Rohr schon nicht mehr so fest am Zaun angebracht, wie das ursprünglich vom Cacheverstecker angedacht war. Vermutlich haben bereits andere vor uns mit ähnlich abscheulichen Methoden gearbeitet. Es ging also mit etwas Gefühl und der eingangs bereits erwähnten Gewalt relativ gut, das Teil mitsamt Inhalt aus seinem Gefängnis zu befreien. Danach war es ein Kinderspiel den Schatz zu bergen.
Das wohlverdiente Highlight war dann, wie bei jedem anderen Cache auch, seinen Servus ins Logbuch zu kritzeln.
Anmerkung Staller: Übrigens haben Hubsi und ich den Deal, dass sich derjenige, der den Cache findet, zuerst ins Logbuch eintragen darf. Und jetzt rate mal welcher mumpflige „Viel-zu-schwer“-Kritiker trotzdem zu 80% als Erster seinen Namen ins Besucherbüchlein schreibt
So, damit wären wir auch schon am Ende unseres kleinen Exkurses zur modernen Schatzfinderei! Wir hoffen du hast einen guten Einblick erhalten und schaust beim nächsten Mal wieder vorbei!
1 Kommentar
Kapitän Harald Krull · 4. Juni 2020 um 17:29
Ihr seid meine zwei Lieblings Piraten Schatzfinder! Auf euch werd ich mir erstmal einen Sangria einverleiben.